Eine Legasthenie (Lese-Rechtschreibstörung) kann für den Betroffenen und für seine Bezugspersonen eine enorme Belastung darstellen. Denn allgemein gilt das Erlernen der Schriftsprache als einfach: 90 % aller  Grundschulkinder zeigen in diesem Bereich Leistungen, die durchschnittlich oder besser sind, ohne sich dabei besonders anzustrengen. Umso größer sind daher das Erstaunen und die Ratlosigkeit der Eltern, wenn sich beim eigenen Kind trotz hartnäckigen Übens und Auswendiglernens keine ausreichenden und stabilen Fertigkeiten im Lesen und Schreiben einstellen.

Aus der Unkenntnis der anspruchsvollen Komplexität des Schriftsprachaufbaus heraus werden die Ursachen entweder beim Kind gesucht (mangelnde Begabung, geringer Fleiß, Konzentrationschwäche), bei der Schule (zu schneller Unterrichtsfortgang, zu wenig Fördermöglichkeiten) oder bei den Eltern (zu ehrgeizig, zu ungeduldig).

In einer derart verworrenen Situation sollte der spezifische Zugang des Kindes zum Lesen und Schreiben untersucht werden, um zu klären, in welchen Bereichen des Schriftspracherwerbs das Kind scheitert und warum. Folgende Fragen werden durch eine Legasthenieuntersuchung beantwortet:

  • Weicht die Lesefähigkeit vom altersspezifischen Durchschnitt ab und wenn ja, in welchen Laut verbindenden Bereichen?
  • Weicht die Rechtschreibfähigkeit vom altersspezifischen Durchschnitt ab und wenn ja, wie sieht das spezifische Fehlerprofil aus?
  • Welche adäquaten Lernstrategien hat das Kind bereits entwickelt, welche sind ungünstig oder verhindern möglicherweise sogar den Lernerfolg?
  • In welchem Verhältnis steht die Rechtschreibleistung zur allgemeinen Begabung des Kindes?
  • Liegen zusätzliche Teilleistungsstörungen vor, die die Probleme verstärken können?
  • Leidet das Kind unter Konzentrations- und/ oder Aufmerksamkeitsstörungen?
  • Wie steht das Kind selbst zu seiner Schwäche, wie erlebt es den Alltag in der Schule und in der Familie?

Die Einzeluntersuchung, die ich durchführe und die etwa 1½ Stunden dauert, findet in ruhiger und entspannter Atmosphäre statt. Ich möchte, dass Ihr Kind sich dabei wohl fühlt und bereits die Untersuchung als Hilfsangebot und nicht als weitere Bloßstellung seiner selbst und als Vorführung seiner Defizite erlebt.

   
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